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LIFE DUNIAS Deutsch

DUNIAS ist ein Akronym und steht für "DUNe restoration by tackling Invasive Alien Species", frei übersetzt: die Wiederherstellung unserer Dünen durch die Beseitigung von Wucherpflanzen. 

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Was ist LIFE DUNIAS?

Im Rahmen dieses Projekts zur Wiederherstellung der Natur werden die Dünengebiete entlang des gesamten flämischen Küstenstreifens von strauchartigen invasiven gebietsfremden Arten befreit. Verfolgen Sie den Fortschritt des Projekts hier, über unsere Facebook- oder Instagram-Seite.

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Das Projekt begann am 1. Dezember 2021 und wird bis zum 1. Dezember 2026 laufen. Die Agentur für Natur und Wald wird zusammen mit 15 Partnern diese Wucherpflanzen in einer koordinierten Vorgehensweise entfernen. Das DUNIAS-Projekt erhält finanzielle Unterstützung durch das LIFE-Programm der Europäischen Union sowie von allen Projektpartnern.

Wiederherstellung der Natur in den Dünen

Mit LIFE DUNIAS ermöglichen wir einheimischen Arten erneut, in unserem einzigartigen Dünengebiet zu gedeihen, indem wir Wucherpflanzen entfernen. Wir graben mit Kränen den Dünensand aus, sieben ihn und stellen so die ursprüngliche Natur wieder her. Erschrecken Sie also nicht, wenn Sie bald entlang des Küstenstreifens große Maschinen bei der Arbeit sehen. Sie sichern die Zukunft unserer Dünen! 

Auch Sie können eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der Natur in unseren Dünen spielen. Unkrautpflanzen haben oft schöne Blüten, die sie in unseren Gärten beliebt machen. Sie gehören dort jedoch nicht hin und verursachen ökologische und wirtschaftliche Schäden. Werden Sie in Ihrem Garten von nun an einheimische Pflanzen wählen? 

Außerdem ist es eine große Hilfe, wenn man über www.waarnemingen.be Wucherpflanzen in den Dünen erkennen und ausfindig machen kann: Auf diese Weise können wir in Zukunft eine weitere Überwucherung der Dünenlandschaft verhindern. Schließlich nutzen wir Ihre Beobachtungen, um schnell die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen! 

Das Natura 2000-Netz

Das Ziel von Natura 2000 ist es, die Natur in ganz Europa in bestem Zustand zu erhalten. Das gilt auch für unsere Dünen, die europaweit unter großem Druck stehen und sich oft in einem schlechten Zustand befinden. Mit dem LIFE-Projekt DUNIAS wird die Qualität einiger Gebiete und Arten des Natura-2000-Netzes verbessert.

Gemäß der Habitat-Richtlinie umfasst das Schutzgebiet "Dünengebiete einschließlich Eisenmündung und Zwin" die folgenden Lebensräume: 

  • Wattenmeer und Salzwiesen
  • Embryonale Dünen
  • Wanderdünen
  • Dünenweiden
  • Entkalkte Düne
  • Dünenbüsche
  • Kriechweidengebüsch
  • Dünenwälder
  • Dünenpfannen

Folgende Arten aus der Habitat- und der Vogelschutzrichtlinie profitieren von unseren Maßnahmen: 

  • Kreuzkröte (Bufo calamito) und Heidelerche (Lullula arborea) durch die Wiederherstellung offener Dünen und Dünenpfannen, 
  • Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus), Laubfrosch (Hyla arborea) und die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) durch die Verbesserung des Dünenbüsche.

Die flämischen Dünen

Die flämischen Küstendünen bilden ein einzigartiges Ökosystem mit vielen besonderen und geschützten Tieren und Pflanzen: z. B. der Kreuzkröte, dem Ockerbindigen Samtfalter und vielen Orchideenarten. In den flämischen Dünen gibt es folgende europäisch geschützte Naturtypen: 

Dünenweiden 

In den Küstendünen finden Sie Weiden, die Sie nirgendwo sonst in Flandern finden. In diesen artenreichen und farbenfrohen Kalkdünen wachsen Arten wie die Bocks-Riemenzunge, das Gelbe Sonnenröschen, die Gewöhnliche Kreuzblume, der Breiblättrige Thymian und der Scharfe Mauerpfeffer.

Dünenbüsche

Entlang der gesamten flämischen Küste befinden sich Dünenbüsche. Diese Strauchvegetation wird von Arten wie Sanddorn, Holunder, Weißdorn und Schlehdorn dominiert. In diesem Gesträuch halten sich viele Singvögel auf, beispielsweise die Nachtigall, der Seidensänger und der Feldschwirl. Der größte Teil z.B. der Simlid-Dünen in Nieuwpoort besteht aus Sträuchern. Sanddorn und Schlehdorn können sich über ihre Wurzelsprossen schnell stark ausbreiten und die Dünenlandschaft zum Nachteil der Dünenweiden und der feuchten Dünenpfannen überwuchern. Um genügend Freiflächen zu erhalten, muss das Gesträuch lokal begrenzt werden. 

Kriechweidengebüsch 

In der Nähe von feuchten Dünenpfannen kann sich Zwergstrauchweide mit Kriechweiden entwickeln. Zu den charakteristischen Arten gehören die Kriechweide, das Rundblättrige Wintergrün, die Sumpf-Stendelwurz und das Sumpf-Hellerkraut und der äußerst seltene Fichtenspargel. Kriechweidgebüsch beherbergt eine typische Pilzflora mit unter anderem Risspilzen und Schleierlingen. 

Dünenwälder 

Wo sich auf Dünen Laubwald entwickelt hat, spricht man von einem Dünenwald. Typische Baum- und Straucharten der Dünenwälder sind unter anderem die Moorbirke, die Stieleiche, der Eingriffelige Weißdorn und die Espe. In der Krautschicht kommen Arten wie Duftveilchen, Dolden-Milchstern und  Mittlerer Tüpfelfarn vor, gemeinsam mit zahlreichen Pilzen. Auch Vögel wie der Kleiber, der Waldkauz und der Buntspecht haben hier ein Zuhause gefunden. 

Embryonale Dünen 

In der ersten Phase der Dünenbildung erfolgt die Fixierung von Flugsand durch die Besiedlung mit Binsen-Quecke. Wenn sich der Prozess der Dünenbildung fortsetzt, können die embryonalen Dünen höher werden, und beginnt die Fixierung mit Strandhafer. Weitere typische Arten sind der die Salzmiere, die Strandrauke und das Kali-Salzkraut. Natürliche Strände sind potenzielle Brutplätze für seltene Vögel wie den Sandregenpfeiferr,  den Seeregenpfeifer und die Zwergseeschwalbe. Schöne Beispiele finden sich am Strand von Lombardsijde und vor den Zeeberm-Dünen in Oostduinkerke.

Wanderdünen 

Die Verwehung ist typisch für die Dünenlandschaft. Durch die Bewegung der Sandkörner entstehen Dünen, die sich ständig verändern und in Bewegung sind. Diese Wanderdünenlandschaft ist der Lebensraum typischer Arten wie der Stranddistel, des Küsten-Sandlaufkäfers und des Graublättrigen Weichritterlings. 

Dünenpfanne  

Unter dem Einfluss des bei Sturm vorherrschenden Nordwestwindes bilden sich Dünen in Form eines Hufeisens, so genannte Parabeldünen. Der Sand driftet bis zum Grundwasserspiegel, und der aufgewehte Sand sammelt sich zu einer parabelförmigen Düne, die sich weiter in südöstlicher Richtung bewegt. Im Gefolge dieser Wanderdüne bildet sich eine feuchte Dünenpanne. Diese feuchte Umgebung bietet wiederum einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl besonderer Pflanzen und Tiere. So kann sich beispielsweise die seltene Kreuzkröte hier im Frühjahr fortpflanzen, und wachsen hier seltene Pflanzen wie die Sumpf-Stendelwurz und das Sumpf-Herzblatt.  

Sleedoorn DUNIAS
Zanddoddegras DUNIAS
Zeeraket DUNIAS
Zeewinde DUNIAS
Rugstreeppad DUNIAS
Parnassia DUNIAS
Muurpeper DUNIAS
Moeraswesporchis DUNIAS
Vleeskleurige orchissen in duinpanne DUNIAS
Embryonaal duin DUNIAS
Kruipwilgstruweel
Bastaardzandloopkever DUNIAS
Blauwe zeedistel DUNIAS
Duindoorn
Duindoorn detail
Sleedoorn DUNIAS
Zanddoddegras DUNIAS
Zeeraket DUNIAS
Zeewinde DUNIAS
Rugstreeppad DUNIAS
Parnassia DUNIAS
Muurpeper DUNIAS
Moeraswesporchis DUNIAS
Vleeskleurige orchissen in duinpanne DUNIAS
Embryonaal duin DUNIAS
Kruipwilgstruweel
Bastaardzandloopkever DUNIAS
Blauwe zeedistel DUNIAS
Duindoorn
Duindoorn detail

Projektbereich

Das Projektgebiet erstreckt sich über die gesamte Küstenlinie. Hier ist ein Überblick über die Bereiche, in denen Wucherpflanzen bekämpft werden.

die Gebiete (auf Niederländisch):

Zwin, Blinckaertduinbos (incl. Koningsbos), Park 58, Sterneneiland, Golf Knokke, Joseph Stübbenpark, Directeur-Generaal Willemspark, Baai van Heist, Sashul, Fonteintjes, zeereep tussen Blankenberge en Wenduine, Duinbossen De Haan, Golf ROGC (De Haan), Spanjaardduin, zeereep Bredene (zone tussen De Haan en Fort Napoleon Oostende), zeereep Mariakerke, Raversyde, duinen Middelkerke, Warandeduinen, Sint-Laureinsduinen, IJzermonding, Simliduinen, Groenendijk, Ter Yde, Hannecartbos, Oostvoorduinen, Plaatsduinen, Witte Burg, Zeebermduinen, Doornpanne, Hoge Blekker, Schipgatduinen, Noordduinen, Belvedere, Houtsaegherduinen, Oosthoekduinen, Westhoek, Krakeelduinen en Cabour

Wer sind wir?

Das DUNIAS-Projekt erhält finanzielle Unterstützung durch das LIFE-Programm der Europäischen Union sowie von allen Projektpartnern. 

  • Gesamtes Projektbudget: 7.087.215 Euro 
  • EU-Kofinanzierung: 4.252.329 Euro (60%) 

Einzigartig an dem DUNIAS-Projekt ist die koordinierte Vorgehensweise mit allen wichtigen Dünenverwaltern in Belgien. 

Wir listen diese für Sie auf: 

  • Koordination: Agentur für Natur und Wälder 
  • 4 assoziierte Partner, die selbst Maßnahmen durchführen werden:  
    • Natuurpunt Studie, Natuurpunt Verwaltung, Naturinvest, Compagnie het Zoute 
  • 11 Kofinanzierer, die einen finanziellen Beitrag zu dem Projekt leisten:  
    • Die Agentur für maritime Dienstleistungen und die Küste (Abteilung Küste), Agentur für Straßen und Verkehr, Provinz Westflandern, Königliche Schenkung, Verteidigungsministerium, Aquaduin (ehemals IWVA), Königlicher Golfclub Ostende, Gemeinde Koksijde, Gemeinde Knokke-Heist, Gemeinde De Panne, Stadt Ostende

Frequently Asked Questions

Wie werden die Dünen nach den Arbeiten aussehen?

In den ersten Monaten nach der Beseitigung der Wucherpflanzen wird eine Sanddüne zurückbleiben. Auch diese kahle Düne ist für die Artenvielfalt sehr interessant: Viele Schmetterlinge und andere Insekten nutzen den Dünensand, um sich aufzuwärmen. Auch die Kreuzkröte bevorzugt solche kahlen Stellen in der Landschaft. Nach einigen Monaten keimen aus den im Dünensand vorhandenen Samen neue Pflanzen und besiedeln die Düne. Pflanzen wie das Dünenveilchen, der Rotfrühtige Löwenzahn, das Scharfe Berufskraut, die Strandrauke ...  sind die ersten Arten, die Sie sehen werden. Nach einigen Jahren wird sich wieder eine artenreiche, einheimische Düne entwickelt haben, von der unsere Tierwelt maximal profitieren wird. 

Warum werden so große Maschinen eingesetzt?

Einige Wucherpflanzen haben ein sehr tiefes Wurzelsystem und treten in großer Zahl auf. Das macht es unmöglich, sie mit einem Spaten zu entfernen. Einige invasive Pflanzen werden mit einem Kran bis zu einem Meter tief ausgegraben, da die Pflanzen sonst aus den zurückgelassenen Wurzeln wieder austreiben würden. Jedes Stückchen Wurzel muss aus dem Boden entfernt werden, denn selbst aus dem kleinsten zurückgelassenen Stückchen kann eine neue Pflanze entstehen. Mit einem mobilen feinmaschigen Trommelsieb können diese Wurzelfragmente vor Ort vom vorhandenen Dünensand getrennt werden. 

Was kann ich selbst tun, um unseren Dünen zu helfen?

Jeder kann seinen Teil dazu beitragen! Einige Dinge, auf die Sie achten sollten:  

  • Lassen Sie niemals Gartenabfälle in der Natur zurück. Pflanzenteile können in bestimmten Fällen schnell Wurzeln schlagen und sich zu Wucherpflanzen entwickeln. 
  • Haben Sie eine Wucherpflanze erkannt? Wenn ja, melden Sie diese über www.observado.orgObsIdentiy oder ObsMapp
  • Wohnen Sie in der Nähe der Dünen oder grenzt Ihr Garten selbst an eine Düne? Vermeiden Sie dann Wucherpflanzen in Ihrem Garten. Diese breiten sich leicht über unterirdische Wurzelsprossen aus und gelangen auch über Beeren, die von Vögeln gefressen werden, in die Natur.  
  • Kaufen Sie keine Wucherpflanzen. 

Wie entferne ich Wucherpflanze aus meinem eigenen Garten?

Am besten ist es, das Wucherpflanze ganz zu entfernen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten kann: sowohl ober- als auch unterirdisch. Das Beschneiden der Pflanzen macht überhaupt keinen Sinn; manchmal wachsen sie nach dem Beschneiden sogar besser.

Warum nicht einfach der Natur ihren Lauf lassen?

Würden wir der Natur ihren Lauf lassen, würden unsere Dünen zunehmend von diesen invasiven Pflanzen überwuchert werden. Es ist bekannt, dass sich diese Wucherpflanzen in kurzer Zeit sehr schnell ausbreiten können. Wo in einem Jahr nur eine Pflanze zu sehen war, befindet sich einige Jahre später bereits ein Fleck von mehreren Quadratmetern Größe. Wenn wir jetzt eingreifen, werden wir eine weitere Überwucherung der Dünenlandschaft verhindern und unserer eigenen Dünennatur die Möglichkeit geben, sich zu erholen. Außerdem werden die Kosten für die Gesellschaft immer höher. In bestimmten Fällen können die Wurzeln von Wucherpflanzen zum Beispiel Straßenbeläge oder andere Infrastrukturen beschädigen. Darüber hinaus sind die Kosten für unsere eigene Natur aufgrund der enormen ökologischen Schäden, die durch diese Pflanzen verursacht werden, kaum in Worte zu fassen. Es lohnt sich also, so früh wie möglich einzugreifen.

Welche Vor- und Nacheile haben diese Arbeiten?

Mit Hilfe der Arbeiten, die im Rahmen des LIFE DUNIAS-Projekts durchgeführt werden, werden entlang der gesamten flämischen Küste Wucherpflanzen entfernt. Dadurch werden sie daran gehindert, sich weiter auszubreiten und die einheimische Dünenlandschaft zu bedrohen. Zu bestimmten Zeiten werden daher große Maschinen auf dem Gelände stehen. In jedem Fall stimmen sich die beteiligten Partner mit den lokalen Behörden ab, um Behinderungen so gering wie möglich zu halten. Nötigenfalls werden alternative Wanderrouten vorgeschlagen. 

Warum sollte die Kartoffel-Rose verschwinden?

Die Kartoffel-Rose ist in Südostasien beheimatet. Diese Pflanze gehört also überhaupt nicht hierher. Übrigens: Wie viele andere Wucherpflanzen ist auch die Kartoffel-Rose eine große Gefahr für unsere flämische Dünennatur! Durch das dichte Blattwerk der Kartoffel-Rose dringt kaum Sonnenlicht, so dass kaum andere Pflanzen unter der Pflanze wachsen. Auch den in den Dünen lebenden Tieren sind damit nicht geholfen.

Ist das Projekt gut für die biologische Vielfalt?

Das LIFE DUNIAS-Projekt ist für die Artenvielfalt der flämischen Küstendünen von großem Nutzen!  Die Dutzende von Hektar, auf denen Wucherpflanzen entfernt werden, werden zu europäisch geschützter Dünennatur wiederhergestellt. 

Unter Wucherpflanzen mit dichtem Blattwerk kommen nur wenige Pflanzen und Tiere vor, da das Sonnenlicht den Dünenboden nur schwer erreicht. Nachdem das Wucherpflanzen entfernt wurde, erholt sich die Natur der Dünen von selbst. Dünenveilchen blühen auf und der kleine Perlmuttfalter freut sich darüber. Das Strandhafer beginnt, den Sand zu binden, woraufhin der Ockerbindige Samtfalter seine Eier in dieses Gras legen kann. Die Kreuzkröte profitiert von der neuen Dynamik in den Dünen. Der Sand kann zurückgedriftet werden und eine erneute Verkalkung der Landschaft verursachen. Letzteres wiederum ist interessant für Pflanzen wie den Breitblättrige Thymian, das gelbe Sonnenröschen und zahlreiche Orchideenarten.

Wird das Project den Küstenschutz verbessern?

Sträucher halten mit ihren Wurzeln Sand fest. Durch die Entfernung von Wucherpflanzen entstehen vorübergehend und lokal offene Dünen. Wo es erforderlich ist, wird Strandhafer gepflanzt, um die Festigkeit der Dünen zu erhalten. Das Strandhafer spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Dünen. Strandhafer hat ein großes Wurzelsystem, das es ihm ermöglicht, mit der Düne nach oben zu wachsen.  Durch die Anpflanzung von Strandhafer wird örtlich verhindert, dass der Flugsand Straßen und Gebäude bedeckt.

Werden durch das Projekt Bäume entfernt?

Im Rahmen des Projekts werden nur wenige Baumarten behandelt. LIFE DUNIAS richtet sich hauptsächlich gegen invasive Sträucher. Die Ausnahme ist der Götterbaum. Sie steht auf der Unionsliste der Europäischen Union und muss daher vorrangig bekämpft werden. Auch Amerikanische Traubenkirsche, Ölweide, Abel, Ahorn, Robinie, Kiefern und Pappeln werden bekämpft, wenn sie drohen, die Dünenwiesen zu überwuchern oder wenn ihr Unterwuchs aus Wucherpflanzen wie der Kartoffel-Rose besteht.

Erhölt das Entfernen von Sträuchern die Zugänglichkeit von Schutzgebieten?

Ja und nein: Bestimmte Zonen sind zum Schutz empfindlicher Wildtiere nicht zugänglich. Andere Gebiete werden tatsächlich besser zugänglich, wenn undurchdringliches Gebüsch entfernt wird.

Ist die Kartoffel-Rose ein Bienenparadies?

Das hängt davon ab, wie man ein "Bienenparadies" definiert. Wenn Sie neben einer großen Fläche voller Kartoffel-Rosen stehen, werden Sie tatsächlich eine ganze Reihe von Bienen sehen. Es handelt sich jedoch fast ausschließlich um Hummeln (vor allem Erdhummeln) und Honigbienen. Die Kartoffel-Rose ist eine attraktive Pflanze für "soziale Bienen" und zieht daher eine große Anzahl dieser Arten an. (Soziale Bienen bilden Kolonien, die von einer Königin gegründet werden.) Daraus lässt sich leicht schließen, dass die Kartoffel-Rose eine gute Bienenpflanze ist.

Wenn wir uns jedoch mit den Arten befassen, sehen wir die Kehrseite dieser Geschichte. Die Zahl der Arten ist extrem begrenzt. Im Jahr 2022 wurden von dem Bienenexperten Maarten Wielandts nur 4 Bienenarten an der Kartoffel-Rose beobachtet. Und in ganz Belgien wurden auf der Grundlage von 95.000 Bienenbeobachtungen an Blumen nur 13 Arten an der Kartoffel-Rose festgestellt. Der Kontrast zu Löwenzahn (154 Arten) und Brombeere (145 Arten) ist immens! Auch Lavendel, Katzenminze und Schmetterlingsflieder haben ein äußerst positives Bild, was die Anziehung von Bienen und Schmetterlingen angeht. Aber auch hier gilt: Sie ziehen viele der gleichen Arten an und schneiden bei der Anzahl der verschiedenen Arten, die sie anziehen, schlecht ab.

Das Vorhandensein einer großen Anzahl von Bienen erzeugt den Eindruck, dass der betreffende Busch ein Bienenparadies ist. Nur wenn man alle Faktoren berücksichtigt, kann man wirklich von einem Bienenparadies sprechen oder nicht. Im Rahmen von LIFE DUNIAS untersucht der Bienenexperte Maarten Wielandts das Vorkommen von (Wild-)Bienen und Hummeln an nicht einheimischen Sträuchern wie der Kartoffel-Rose im Vergleich zu einheimischen Pflanzen wie Brombeere, Stranddistel , Jakobskreuzkraut und Doldige Habichtskraut. Ein Bericht darüber wird für 2024 erwartet.

Sind nicht einige gebiedsfremde Pflanzen aufgrund des Klimawandels genau das Richtige für unsere Natur?

Exotische Arten kommen auf vielerlei Weise aus der ganzen Welt zu uns. Oft kommen exotische Arten aus wärmeren Regionen. Der Klimawandel kann daher einen besonders großen Einfluss auf die weitere Ausbreitung dieser Arten in unserer Region haben.

Einerseits werden nicht einheimische Pflanzen und Tiere aus warmen Gegenden, die in unseren Regionen landen, leichter überleben, wenn die Bedingungen hier idealer für sie werden. Andererseits ist zu erwarten, dass gebietsfremde Arten, die hier bereits vorkommen, sich aber nicht ausbreiten (z. B. in einem Privatgarten), sich in Zukunft möglicherweise invasiv verhalten werden. Ein Beispiel dafür ist die Essbare Mittagsblume (Carpobrotus edulis): eine Art aus Südafrika, die bereits ganze Küstenökosysteme in Südeuropa überwuchert und sich aufgrund der wärmeren Temperaturen langsam weiter nach Norden ausbreitet. Eine Art, die wir auf jeden Fall im Auge behalten werden.

Bestimmte südliche Arten, die in Südeuropa heimisch sind, werden ihr Verbreitungsgebiet in Zukunft wahrscheinlich auch auf unsere Regionen ausdehnen. Die Auswirkungen dieser Arten müssen von Experten bewertet werden. Möglicherweise könnten einige dieser Arten in Zukunft als "einheimisch" gelten. In Forstplantagen werden bereits Sorten aus südlicheren Regionen verwendet, da diese Baumarten widerstandsfähiger gegenüber wärmeren Temperaturen sind.

Ohne Sträucher keine Beeren mehr: Was sollen Vögel und andere Tiere fressen?

LIFE DUNIAS entfernt nur fremde Sträucher, die invasiv sind. Dies betrifft einen begrenzten Teil der Gesamtfläche der Sträucher entlang der flämischen Küste. Einheimische Sträucher bleiben erhalten und bieten eine gute Nahrungsquelle für Vögel, Insekten und andere Tiere. Denken Sie zum Beispiel an den Sanddorn, der mit seinen auffälligen orangefarbenen Beeren im Herbst eine energiereiche Zwischenmahlzeit für Zugvögel darstellt. Zwar werden auch die Samen und Beeren nicht einheimischer Sträucher von Tieren gefressen. Diese enthalten jedoch im Vergleich zu einheimischen Sträuchern deutlich weniger Nährstoffe. Deshalb ist es besonders wichtig, einheimische Sträucher mit Beeren zu versorgen.

Es zeigt sich, dass einheimische Pflanzen oft eine viel höhere Anzahl von Insekten aufweisen als nicht einheimische Pflanzen. Das liegt daran, dass sich einheimische Pflanzen und Tiere seit Jahrtausenden gemeinsam entwickelt haben. Sie kennen sich sozusagen. Insekten auf Pflanzen sind wiederum eine Nahrungsquelle unter anderem für Vögel. Wenn es zum Beispiel weniger Raupen auf einer nicht heimischen Art gibt, hat auch der Vogel weniger Nahrung, um seine Jungen aufzuziehen. Eine Umgebung voller nicht heimischer Pflanzen hat also oft einen großen Einfluss auf die Nahrungspyramide. Einige interessante amerikanische Studien zu diesem Thema: die Studie von Pagano et al. (2013) und die Studie von Gallinat et al. (2020).

Warum finden die groß angelegten LIFE DUNIAS-Arbeiten im Herbst statt?

Der Zeitraum für die Arbeiten wurde in Zusammenarbeit mit allen Dünenverwaltungsstellen und Küstengemeinden sorgfältig ausgewählt. Sie finden außerhalb der Brutzeit statt, um die Vögel nicht zu stören, und auch außerhalb der Touristensaison.

Woher kommen die Wucherpflanzen?

Wucherpflanzen gelangen auf verschiedene Weise in die Dünen. Oft werden sie wegen ihrer Schönheit oder Robustheit in privaten Gärten oder städtischen Parks angepflanzt. Von dort aus können diese Pflanzen in die freie Natur gelangen: durch unterirdische Wurzelgeflechte, Samen, Vögel, die die Beeren fressen, oder durch das Abladen von Gartenabfällen in der freien Natur. So können sich manche Pflanzen spontan in der Natur etablieren, wo sie keine natürliche Konkurrenz haben. In den Dünengebieten können sie sich ungehindert vermehren und ausbreiten.

Was ist Nachsorge?

Wucherplanzen sind hartnäckige Pflanzen, weshalb eine Nachbehandlung erforderlich ist. 

Kleine Wurzelstücke, die bei der Hauptbehandlung zurückbleiben, wachsen danach wieder zu neuen Pflanzen heran. Um zu verhindern, dass die Pflanze nachwächst, wird eine Nachbehandlung durchgeführt. Die Nachsorge besteht zum einen aus einer visuellen Kontrolle: Experten inspizieren die behandelten Flächen und zeichnen ihre Ergebnisse mit einem detaillierten GPS auf. Zum anderen werden an jedem Standort mehrere Monate nach der Hauptbehandlung und bis zur vollständigen Beseitigung mehrmals kleinere Eingriffe durchgeführt.

So wird das Gebiet visuell überprüft und neue Pflanzen werden manuell oder, falls erforderlich, mechanisch entfernt. Unter dem Begriff 'Nachsorge' verstehen wir auch eine chemische Nachbehandlung. Diese führen wir nur dort durch, wo es keine anderen Möglichkeiten gibt.

Werden Herbizide eingesetzt?

An einigen Standorten werden Herbizide eingesetzt, um Wucherpflanzen zu entfernen. Wir setzen diese chemische Behandlung nur dort ein, wo es keine anderen Möglichkeiten gibt, die Wucherpflanzen zu bekämpfen! Dabei kann es sich um unterirdische Leitungen oder Infrastrukturen handeln, die so vorhanden sind, dass nicht einmal manuell gegraben werden kann, oder um den Schutz von Kulturdenkmälern.

Im Rahmen des LIFE-DUNIAS-Projekts wird nur das Herbizid Triclopyr verwendet, um die blühenden Pflanzen abzutöten. Die Gräser werden jedoch durch dieses Mittel am Leben erhalten, so dass die Dünen nicht zu verwehen beginnen, weil der Boden zurückgehalten wird. Die Substanz ist für Bienen nicht giftig. Bei der Behandlung wird zunächst die Vegetation gemäht, danach werden die neuen Triebe der Wucherpflanzen mit dem Herbizid behandelt. Wenn die Pflanzen bis zur nächsten Vegetationsperiode nicht vollständig abgestorben sind, ist eine Nachbehandlung möglich.
 

Weitere Informationen

Wenn Sie mehr über das Projekt wissen möchten oder spezielle Fragen haben, senden Sie diese per E-Mail an Reinhardt unter reinhardt.strubbe@vlaanderen.be.

Haftungsausschluss

Kofinanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch nur die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der CINEA wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.

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